Bei der Digitalisierung ist alles wie immer nur eben anders!

Copyright: depositphotos (seewhatmitchsee)
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Microsoft Windows steht für eine ganze Ära. Eine Ära, in der Menschen sich vor Technik regelrecht gefürchtet haben. Nur nicht falsch klicken! Sonst stürzt der Rechner ab. Die Urlaubsfotos sind verloren. Die Musiksammlung unwiederbringlich im digitalen Nirwana verschwunden. Das Smartphone hat diese Ära beendet. Endlich! Smartphone und Tablet sind auch Computer. Aber sie sind heute unkompliziert und frustfrei bedienbar. WhatsApp hat die Kommunikation revolutioniert. Warum? Weil es so simpel ist. Ein Mailkonto einrichten und konfigurieren? Böhmische Dörfer. WhatsApp installieren? Ein Kinderspiel. Diese Barrierefreiheit hat Technik demokratisiert. Immer mehr Menschen können heute vom technischen Fortschritt profitieren. Auch Menschen mit Beeinträchtigungen. Sehbehinderte loben das iPhone und iPad für die neuen Möglichkeiten der Bedienung.

 

Die Entwicklungen schreiten immer schneller voran

 

Auf dem Mobile World Congress Anfang 2018 hat das Unternehmen EllipticLabs eine faszinierende Schallsteuerung vorgestellt. Einfach per Software nachrüstbar. Vorausgesetzt, ein Mikrofon und ein Lautsprecher sind verbaut. Die Geräte erzeugen eine Schallumgebung. Die sensible Software erkennt Veränderungen am Echo. In unmittelbarer Nähe der Geräte, aber auch aus einigen Metern Entfernung. Der Wecker klingelt? Ein kurzer Wink Richtung Smartphone genügt, um ihn auszuschalten. Der Kanal am Fernseher? Wird berührungslos mit einem Wisch gewechselt. Das Telefon? Klingelt nur dann laut, wenn es merkt, dass ich nicht im Raum bin. Beim Verlassen der Wohnung werden mit einer Handbewegung alle Geräte ausgeschaltet und das Licht gelöscht.

 

The next big thing

 

Einfachheit ist Trumpf. Weil die neue Generation der Anwender keinen Spaß mehr am Tüfteln hat. Weil unser Leben immer dichter getaktet ist. Arbeit, Familie, Kinder, Hobbys, Haus, Auto, Urlaub, Freunde. Da bleibt keine Zeit mehr zum Herumprobieren. Ein Grund für den Erfolg von Sprachassistenten. Unsere Stimme – eine der ältesten Kommunikationsformen des Homo sapiens – wird in Zukunft die Schnittstelle zu unseren Geräten sein. Auf diese Schnittstelle hören z. B. „Siri“, „Alexa“ und „Ok Google“. Die neuen Assistenten überwinden dabei sogar deutsche Datenschutzbedenken. Weil sie so unkompliziert und bequem sind. Und sie sind erst der Anfang, sind nur Einstiegsdroge und Wegbereiter. Auch Haushaltsgeräte wie Staubsauger, Mikrowelle und Backofen werden künftig auf Sprache reagieren können.

 

„Alexa! Saug das Wohnzimmer.“

„Ok Google! Schalte die Kaffeemaschine ein.“

„Hey Siri! Starte die Mikrowelle und gib mir Bescheid, wenn die Milch kocht.“

Lampe, Lichtschalter und Steckdose? Werden bald sprachgesteuert sein:

„Alexa! Schalte das Licht im Keller an.“

 

So können Sie den Kasten Wasser und die Einkäufe in den Keller tragen, ohne abzusetzen. Oder bequem von der Couch aus vernetzte Geräte steuern.

 

„Ok Google! Schalte den Springbrunnen im Garten an.“

 

Der smarte Kühlschrank kommt - nur anders als erwartet

 

Und natürlich der intelligente Kühlschrank. Nun wird er kommen – nur anders als erwartet:

„Alexa! Schreibe Milch auf meine Einkaufsliste.“

„Hey Siri! Wie viel Joghurt ist noch da?“

„OK Google! Bestelle meine Lieblingsmarmelade.“

 

Was ist mit Smartwatch, Kopfhörer, Brille, Fitnessarmband? Das Display einer Smartwatch ist zu klein, um es komfortabel zu bedienen. Aber mit Sprache lassen sich schon heute Informationen abrufen, Apps starten und Befehle ausführen. Auch die ersten kabellosen Kopfhörer sind erhältlich und lauschen auf Sprachbefehle. Die Antworten werden diskret ins Ohr geflüstert. Aber den Fragesteller kann doch jeder hören? Nicht mehr lange. Die TechUnternehmen arbeiten an einer „Flüster-Siri“. Dann muss der Sprachassistent nicht mehr lautstark aufgefordert werden. Ein leises Flüstern genügt. Die Antwort kommt genauso leise. Oder per Knochenschall über den Bügel von Brillen. Werkzeuge und Maschinen? Sind prädestiniert für Sprache. Sprachsteuerung ermöglicht die Bedienung und das Abrufen von Informationen auch mit vollen oder schmutzigen Händen. Apropos schmutzige Hände: Alexa wird auch dem Arzt und dem Chirurgen im OP helfen. Dort, wo aus Hygienegründen nichts in die Hand genommen werden darf.

 

Fortschritt ohne Wendemöglichkeit

 

Sie finden es befremdlich, mit Geräten, Gegenständen und Maschinen zu sprechen? Das ändert sich. Ein Klapphandy mit Tasten? War vor zehn Jahren der letzte Schrei. Heute? Sowas von retro. Musik und Filme auf CD und DVD? Sind nur noch was für Gruftis! Heute wird gestreamt. Immer und überall. „1.000 Songs in deiner Hosentasche.“ Mit diesem Werbeslogan verhalf Steve Jobs dem iPod zum Durchbruch. Heute liefert uns Spotify 40 Millionen Songs auf unser Smartphone. Immer und überall. Und nur noch einen Zuruf entfernt. Gerade wachsen ganze Generationen von Kindern mit Alexa und Co. auf. Für sie wird Sprachsteuerung alltäglich werden. In wenigen Jahren spricht die „Generation Z“ im Unternehmen mit Maschinen und wird sich wundern, wenn sie keine Antwort bekommt. So wie Kinder heute verständnislos auf Bildschirmen herumwischen. Wie? Kein Touchscreen?

 

In wenigen Jahren werden Alltagsgegenstände ohne Sprachassistenten altmodisch wirken. Wie unsere Autos. Gebaut von der deutschen Vorzeige-Industrie. Nirgends macht Sprachsteuerung mehr Sinn. Hände ans Steuer, das hat uns schon der Fahrlehrer eingebläut.

„Alexa! Spiele SWR3 im Radio.“

Oder die letzte Folge vom Lieblings-Podcast oder den Release-Radar von Spotify.

„Ok Google! Mir ist kalt.“

In Zukunft muss nicht einmal mehr eine Temperatur eingestellt werden. Die KI kennt unsere persönliche Wohlfühltemperatur.

 

Und wenn es bald Frühling wird?

„Hey Siri! Vereinbare einen Termin zum Reifenwechsel mit meiner Werkstatt.“

Eigentlich ganz praktisch, oder?!

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