Hic sunt dracones!

Hier sind Drachen!

Mit dieser Warnung wurden auf dem Hunt-Lenox-Globus von 1503 unerforschte und gefährliche Gebiete gekennzeichnet. Befahren auf eigene Gefahr! Häufig noch ergänzt um einen Drachen, eine Seeschlange oder – den Kraken!

Zum Glück waren nicht alle Seefahrer Hasenfüße (überängstliche, schnell zurückweichende, Entscheidungen lieber aus dem Weg gehende Menschen, so die Definition im Duden). Sonst wären uns diese Flecken bis heute unbekannt. Bedauerlicherweise teilt nicht jeder diese Abenteuerlust. Denn die Warnung vor Drachen ist in unserer Zeit allgegenwärtig:

Photo by Ravit Sages on Unsplash
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  • Künstliche Intelligenz? HIER SIND DRACHEN! HSD!
  • Big Data? HSD!
  • Augmented Reality? HSD!
  • 3D-Druck? HSD!
  • Drohnen? HSD!
  • Internet-der-Dinge? HSD!
  • Sprachassistenten? HSD!
  • Elektromobilität? HSD!
  • Autonomes Fahren? HSD!
  • Social Media? HSD?
  • Homeoffice? HSD!
  • Mobiles Arbeiten? HSD!
  • 4-Tage-Woche oder 5-Stunden-Arbeitstag? HSD!
  • Klimawandel? HSD!
  • Bedingungsloses Grundeinkommen? HSD!
  • Digitale Geschäftsmodelle? HAAA ESS DEEEEE!

Tja, so wird das nix mit der Karriere als Entdecker. Im (vermeintlich) sicheren Heimathafen findet niemand einen Platz im Geschichtsbuch. Auf bekannten Pfaden wird man nicht zur Legende. Schade, denn nur an Legenden erinnern wir uns. Legenden leben länger. Die tollen Quartalszahlen sind schnell vergessen. Umsatzrekorde werden schneller gebrochen, als Rundenzeiten in der Formel 1. Vor allem interessieren sich unsere Kunden nicht für unsere Rekorde. Rekorde sind das Crystal Meth für Unternehmen (Wirkung und Folgen siehe Kasten). Ein Kundennutzen? Ist nicht vorhanden! 


Wie können wir unsere Drachen töten?

Photo by Gaël Gaborel on Unsplash
Photo by Gaël Gaborel on Unsplash

Indem wir aus der Geschichte lernen. Wir brauchen denselben Wagemut, den die Pioniere der Seefahrt ausgezeichnet hat. Stürzen wir uns ins Abenteuer dieses noch jungen Jahrtausends. Entdecken wir neue digitale Welten. Und gestalten sie nach unseren Vorstellungen. Wenn wir es nicht tun, ernten wieder andere den Ruhm (Amazon, Google, Apple, …). Und den Erfolg. Wie damals im Zeitalter der Entdecker. Auch vor 500 Jahren wurden Kontinente nicht immer nach ihren Entdeckern (Columbus), sondern ihren Erforschern (Amerigo Vespucci) benannt. Also nach denen, die die Entdeckungen erst richtig begriffen und deuteten. Mmh, das kommt mir doch irgendwie bekannt vor? Wer hat das MP3-Format erfunden (Fraunhofer-Institut) und wer hat es in einen Vorteil für Kunden verwandelt (Apple)? Es genügt nicht, eine bahnbrechende Erfindung zu machen. Erst durch ein Geschäftsmodell erlangen Erfindungen die notwendige Bedeutung. Wie das Beispiel des MP3-Formates zeigt, müssen es noch nicht einmal die eigenen Erfindungen sein. Uns stehen heute zahlreiche Technologien zur Verfügung. Der (digitale) Werkzeugkasten war noch nie zuvor so reichhaltig gefüllt. Jetzt liegt es an uns, mit diesen „Entdeckungen“ ganze Branchen auf links zu ziehen. Genau das gelingt in unserem „Zeitalter der Geschäftsmodelle“ mit – richtig – innovativen Geschäftsmodellen. Was haben wir für ein Glück! Ein Geschäftsmodell zu entwickeln ist ein Kinderspiel im Vergleich zur Erfindung eines MP3-Formates. Oder denken wir an den Beginn des 20. Jahrhunderts. Wer damals dem Wettkampf der Pferdezüchter und Kutschenbauer entgehen wollte, musste das Automobil erfinden. Wahnsinn im Vergleich zu unserer Zeit. Heute können drei junge Kerle mit Luftmatratzen in einem Jahrzehnt zum Branchenführer werden (Airbnb). Mit nichts als einem pfiffigen Geschäftsmodell. Einem Geschäftsmodell, das den Zeitgeist trifft und die Wünsche der Kunden erfüllt.

 

Auf in den Kampf gegen die Drachen in unserer Branche!

Die technologischen Möglichkeiten sind der Rohstoff aus dem wir im Feuer der Ideen die Schwerter (aka Geschäftsmodelle) für den Kampf gegen die Drachen schmieden können. Aber es braucht immer noch unsere Entschlossenheit, mit diesen Ideen in unerforschte Gebiete vorzudringen – Neues zu wagen. Und es braucht die richtige Mannschaft. Wieder eine Parallele zu den alten Seefahrern. Die sind ja auch nicht mit den Zögerern, den Bedenkenträgern und den Angsthasen in See gestochen. Suchen Sie die Abenteurer, die Verrückten und die Mutigen in Ihrem Unternehmen. Sie finden keine? Dann stellen Sie welche ein – sofort! Wie bitte? Sie haben Angst vor einer Meuterei? Durch Mitarbeitende? Durch Bestandskunden? Fürchten Sie sich lieber vor der Bedeutungslosigkeit. Denn die droht allen, die sich nicht auf den Weg in die „Neue Welt“ machen. 

Call-To-Action:

Laden Sie Ihr Team ein – jetzt! Zu einem „Drachen-Workshop“. Stellen Sie dann die folgende Fragen:

  • Wo sind unsere Drachen zu finden?
  • Wo trauen wir uns nicht hin?
  • Was ist uns unbekannt?
  • Was macht uns Angst?
  • Wie und womit bekämpfen wir unsere Drachen?
  • Wer sind unsere Drachentöter im Unternehmen?

 

Ich freue mich auf Ihre Antworten und Ideen!

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